„Welches Tier hat das kürzeste Gedächtnis?“, will Ted Lasso in der gleichnamigen Apple+ Serie wissen. Sein Gegenüber schaut ihn fragend an. „Der Goldfisch. Er kann sich für ganze zehn Sekunden etwas merken. Wenn wir wütend oder traurig sind, sollten wir alle ein Goldfisch sein. Lass uns jetzt traurig sein – und dann machen wir den Goldfisch.“

Wie ich im Nachgang zu unserem Flug von New York und dem Schauen der Serie recherchiert habe, stimmt das mit dem Goldfisch und seinem Kurzzeitgedächtnis zwar nicht ganz. Und trotzdem gefällt mir die Idee, einfach öfter mal den Goldfisch zu machen – also loszulassen, was war, und wieder im Jetzt anzukommen. Daher tun wir einfach mal so, als würde die These aus Ted Lasso stimmen.

Ich wünsche ganz vielen Menschen, die ich kenne, dass sie mal öfter den Goldfisch machen. Besonders vor dem Einschlafen. Viele können nicht einschlafen, weil ihr Kopf zu voll ist. Gedanken an morgen, Aufgaben, Sorgen, Gespräche, die nicht gut liefen … alles schwirrt noch herum, während der Körper längst zur Ruhe kommen möchte, es aber nicht schafft, weil der Moderator im Kopf am ganz großen Rad dreht.

Wissenschaftlich gesehen kann unser Gehirn nur schwer abschalten, wenn es glaubt, noch etwas festhalten oder sich an etwas erinnern zu müssen. Dabei gibt es eine einfache, wissenschaftlich belegte Methode, die wirklich hilft: Schreib’s auf.

Forscher haben in einer Studie zwei Gruppen getestet: Die eine schrieb vor dem Schlafengehen eine Liste mit Dingen, die sie am nächsten Tag erledigen wollten – eine klassische To-do-Liste. Die andere Gruppe schrieb über das, was sie bereits geschafft hatten – also eine „Done“-Liste“. Das Ergebnis: Die Menschen, die ihre To-dos notierten, schliefen bis zu 37 Prozent schneller ein als die anderen.

Warum? Weil sie ihr Gehirn entlastet haben. Indem du deine Gedanken auf Papier bringst, sagst du deinem Unterbewusstsein: „Danke, ich hab’s notiert – du darfst jetzt loslassen.“

So wandert dein Verstand vom Grübeln ins Planen – und genau das sorgt für Ruhe.

Mach also heute Abend einmal den Versuch: Schreib dir 3 bis 5 Dinge auf, die du morgen erledigen möchtest. Nicht vage, sondern konkret. Je klarer dein Plan, desto stiller wird dein Kopf.

Und mein Tipp: Nimm dafür lieber Block und Kugelschreiber, statt Handy oder iPad.

Denn da ist die Gefahr groß, dass du „nur kurz“ noch etwas nachschaust – und schon landest du wieder in den nächsten Gedankenloops, die du dann an der Backe (bzw. im Kopf) hast.

Aufschreiben ist also der kleine Unterschied zwischen langem Wachliegen und friedlichem Einschlafen. Und vielleicht ist das auch die moderne Version des Goldfischs: Denk dran, schreib’s auf – und dann lass es los.

Probier’s aus. Vielleicht sogar gleich heute?

Und wer weiß – vielleicht wacht dein Herz morgen ein Stück leichter auf, weil du endlich wieder mehr geschlafen hast als in den letzten Wochen.

Hier noch eine Einladung: Halte dir bitte den 24.11. frei. Denn wir haben einen besonderen Karibik Rebellen Gästeabend, zu dem wir dich einladen möchten. Sven Gabor Janszky, Europas führender Zukunftsforscher wird dort zu Gast sein und das wird so gut, dass wir den Abend spontan zu einem Gästeabend machen werden. Weitere Infos folgen oder du meldest dich direkt schonmal dazu an.