Vertrauen ist gut, nur ist Kontrolle besser?
„Sei auch dankbar für die schlechten Zeiten, ansonsten kannst du die Guten nicht genießen“ Johnny Logan
In meinem Gespräch mit Sänger Johnny Logan (u.a. Hold me now) zum Thema „Was ist das Wichtigste, um erfolgreich im Leben zu sein“, teilte er diese Weisheit mit mir.
Vor einiger Zeit hörte ich auf meiner Fahrt ein Interview mit Mike Dooley. Er sprach in einem Vergleich über das Navi im Auto. Frei und zusammenfassend übersetzt ging es um folgendes:
„Du lernst heute jemanden kenne, der drei Stunden von dir weg wohnt. Nächstes Wochenende möchtest du diese Person besuchen. Du gibst also das Ziel in dein Navi ein und fährst drei Stunden auf neuen und bisher unbekannten Wegen zu ihm/ihr.“ Soweit, so gut.
Eine gute Frage
Wann auf diesem Weg wissen Sie, ob das Navi Sie über die richtigen Straßen, Wege und Autobahnen geführt hat? Es gibt nur eine Antwort. Erst wenn Sie ankommen. Nur dann wissen Sie, dass alles auf dem Weg Sinn gemacht hat. Jede noch so komische Abbiegung, jede noch so lustige Ortschaft, die zu durchfahren war. All diese Vorschläge des Navis zweifeln Sie in der Regel unterwegs nicht an. Sie verlassen sich auf Ihr Navi. Denn im Vergleich zu Ihnen weiss es jederzeit ganz genau, wo Sie sind. Auch wenn Sie keinen blassen Schimmer haben, wo Sie gerade sind. Das Navi hat immer Ihr gewünschtes Ziel im Blick und nicht den Moment, in dem Sie sich befinden.
Moment vs. Zukunft
Sie haben recht, wenn Sie jetzt denken, dass es doch zur Berechnung der besten, sinnvollsten Strecke zum Ziel nötig ist, den aktuellen Standort zu kennen. Sie müssen in diesem Moment online sein, ansonsten bringt Ihnen alles nichts. Sie kommen niemals an, denn Ihr Navi weiss nicht, von wo der Weg berechnet werden soll. So auch in Ihrem normalen Leben. Genießen Sie den Moment und haben Vertrauen, dass alles auf dem Weg zu Ihrem Ziel so kommen soll, wie es kommt.
Vertrauen Sie?
Wie ist das in Ihrem Leben? Geben Sie ein Ziel ein und sind sich dann 100% sicher, dass alles so kommen wird, wie Sie es sich in Ihren Gedanken ausmalt haben? Verlassen Sie sich drauf, dass alles was Ihnen auf diesem Weg passiert aus Sicht des Endziels Sinn gemacht hat? Natürlich…nicht. Wenn Sie dieses Vertrauen nicht hätten, wäre das, als würden Sie Ihrem Navi die ganze Zeit Ratschläge geben wollen, wo es eigentlich hinzugehen hat. Und wehe, es kommt einmal ein Umweg und Ihre Fahrtzeit verlängert sich um 10min… „Scheiss Navi, drecks Technik…“
Warum der Umweg?
Weil möglicherweise ein Hindernis im Weg ist, dass Sie zusätzliche vier Stunden Zeit kosten würde. In dem Moment regen Sie sich jedoch erst einmal auf und machen den Moment zu einer Qual. Zurück zum Leben und zurück zur eigentlichen Frage – schalten Sie Ihr Navi an, welches Ihren aktuellen Standort kennt und dann von Ihrem Ziel aus zurückrechnet, welche Wege nötig sind, dass Sie auch sicher ankommen? Vertrauen Sie auf diese „höhere Macht“? Im Auto ja, aber auch im Leben?
Achtung Dickkopf
Manchmal setzen Sie Ihren eigenen Kopf durch und hören dann die Stimme aus dem Navi: „bitte wenden“.
Wie oft sagt Ihnen Ihr Körper durch Kopf-, Rücken- oder Herzschmerz, dass Sie aktuell auf dem falschen Weg sind? Wann fangen Sie an, den Botschaften zuzuhören und sich darauf zu verlassen, dass alles was Ihnen in Ihrem Leben passiert, aus Sicht des Ziels einen Sinn macht und Sie nur heute jetzt und hier noch keinen Sinn darin finden? Ändern Sie einfach Ihren Kurs und Sie werden sehen, Ihr Körper oder auch das Navi werden Ruhe geben.
Fazit
Sie bekommen eine Aufgabe so lange, bis Sie diese lösen. Das war schon in der Schule so. Es wurde so lange geübt, bis es im Kopf war. Das Leben funktioniert nach dem gleichen einfachen Prinzip. Wenn Sie Ihre Lektion gelernt haben, geht’s eine Stufe weiter. Bis zu dem Zeitpunkt kommen die gleichen Aufgaben immer und immer wieder. Nach ein paar Spielrunden meldet sich unterstützend Ihr Körper, gibt zusätzliche Hinweise, dass dies der falsche Weg ist. Diese Hinweise werden dann schnell mit Chemie verdrängt und ausgeknockt, damit für den Moment ruhe ist. Und so weiter und so fort…
Mein persönliches Ziel ist am 24.03.2020 die Porsche Arena Stuttgart zu füllen. Diese Bilder stelle ich mir täglich vor. Ich sehe mich auf der Bühne stehen, ebenso wie Sie alle im Publikum sitzen. Mein kompletter täglicher Weg ist auf dieses Ziel ausgerichtet. Und ich habe vertrauen, dass die richtigen Menschen und Möglichkeiten auf diesem Weg kommen, sobald ich dafür bereit bin. „Der Lehrer wird erscheinen, wenn der Schüler bereit ist“ heisst es in einem alten chinesischen Zitat.
Über den Autor:
„Wenn Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Leidenschaft nutzen, um gemeinsam am Unternehmenserfolg zu arbeiten, werden Kunden zu Fans und Ihr Umsatz explodiert.“ Norman Gräter
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