Kennst du den Satz „Zeit ist Geld“? Ich bin mittlerweile überzeugt, dass eine leicht abgewandelte Version der Wahrheit näherkommt: „Zeit ist Leben“. Denn alles, was du tust, geht von deinem Lebenszeitkonto ab.
In diesem Zusammenhang stieß ich auf einen Satz aus dem Internet, der mich nachdenklich machte: „In 20 Jahren werden sich nur noch Ihre Kinder daran erinnern, dass Sie lange gearbeitet haben.“
Sahil Bloom schreibt in seinem Buch „The 5 Types of Wealth“:
„Wenn Ihr Kind 18 Jahre alt wird, haben Sie ungefähr 95 Prozent der Zeit, die Sie jemals in Ihrem Leben mit ihm verbringen werden, bereits hinter sich. Zehn Jahre lang sind Sie der wichtigste Mensch für Ihr Kind. Danach haben Kinder andere Lieblingsmenschen – beste Freunde, Partner und schließlich ihre eigenen Kinder. Aber in diesen ersten zehn Jahren sind Sie für sie alles.“
Wie verbringst du deine Zeit?
Mir geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um Bewusstsein: Jede Tätigkeit kostet uns Lebenszeit. Wie möchtest du am Ende deines Lebens auf die Verteilung deiner Zeit zurückblicken? Wer und was sollte den Löwenanteil davon bekommen?
Nach 24 Jahren in Festanstellung und dem Schritt in die Selbstständigkeit kann ich dir eines bestätigen: Die einzigen, die sich an meine Überstunden erinnern, sind nicht meine ehemaligen Kollegen, Chefs oder Kunden. Ihnen war und ist das egal – besonders zehn Jahre nach meinem Ausstieg. Doch meine Lieblingsmenschen wissen es noch.
2019 sagte Anke einmal zu mir: „Du warst die letzten vier Jahre nie wirklich da. Dein Körper war zwar anwesend, aber dein Geist war immer bei deinem Projekt.“
Wie viele schöne Momente hätten noch schöner sein können, wenn ich wirklich da gewesen wäre?
Kannst du mehr und mehr zu 100 % in dem Moment sein, in dem du gerade bist? Egal ob bei Überstunden, einem Ausflug mit deinen Kindern oder einem Abendessen mit deinem Lieblingsmenschen – sei einfach voll und ganz in dieser Situation. Wenn du dabei auch noch Freude hast, wirst du am Ende deines Lebens nichts bereuen.
Viele Menschen sagen: „Ich arbeite hart, damit ich mir ein Haus bauen kann.“
Und dann tun sie das 20 Jahre lang – verlieren dabei vielleicht ihre Beziehungen – und stehen am Ende mit einem Haus da, das ohne die Menschen, die sie lieben, wenig Sinn macht.
Brauchst du wirklich all das, was du glaubst zu brauchen? Oder sind manche Dinge nur Ausreden, um etwas anderes zu vermeiden?
Warum fällt es dir schwer, Zeit mit bestimmten Dingen oder Menschen zu verbringen? Arbeitest du wirklich für ein Ziel – oder um einem Schmerz auszuweichen?
Nimm dir eine ruhige Minute und denke einmal darüber nach.