„Hallo zusammen, ich hoffe, es geht euch gut! Wir möchten alle Gastkünstler nochmal zu einem kurzen gemeinsamen Treffen einladen…“

Eine kurze Mail von der lieben Sarah, unserer Entertainment-Programm-Supervisorin an Bord der Mein Schiff 4. Wie du liest, ist daraus absolut nichts Konkretes herauszulesen, worum es geht. Und was glaubst du, was bei vielen Gastkünstlern der erste Gedanke war?

Ach du sch…

Warum kam bei einigen direkt ein negativer Gedanke in den Sinn?

Weil es neben dem Eröffnungsmeeting noch nie ein zweites Meeting für alle gab.

Sarahs E-Mail kann doch faktisch gesehen ganz viele Gründe haben:

– Es gibt ein Lob für alle.

– Es gibt Tadel für alle.

– Es gibt eine Info für alle.

– Es gibt etwas, was sie von allen braucht.

Und neben diesen vier Ideen gibt es sicher noch 100 weitere Möglichkeiten, worum es gehen könnte. Hitzige Diskussionen im Gastkünstlerkreis waren jedoch die Folge. 

Warum in aller Welt haben einige aus einer neutralen E-Mail etwas Negatives herausgelesen? Selbst ich habe für eine Sekunde überlegt, was ich in den ersten Vorträgen und Workshops gesagt habe – und ob das alles in Ordnung gewesen ist.

Wie ich in meinem ersten Buch „Zielerreichung für High Potentials“ beschreibe, haben wir Menschen sieben Nervenautobahnen für Negatives – und nur eine für Positives.

Das bedeutet: Wenn eine Information kommt, die auf der Kippe steht – also weder positiv noch negativ formuliert ist – rast unser Gehirn mit Karacho auf einer der sieben Negativspuren los.

Das ist evolutionär bedingt. Früher war es überlebenswichtig, Gefahren schneller zu erkennen als Chancen. Heute ist es vor allem eines: hinderlich.

Hier kommt die gute Nachricht: Wir können die eine positive Spur zur sechsspurigen Autobahn ausbauen. Nicht von heute auf morgen – aber mit jedem bewussten Gedanken.

Zum Beispiel so: Beim nächsten Mal, wenn dein Kopf „Ach du sch…“ ruft, halte inne.

Frag dich:

Was wäre eine positive Deutung dieser Situation?

Was wird das Meeting Schönes bringen?

Warum könnte es das beste Meeting aller Zeiten werden?

Vielleicht will dir das Leben – oder dieser Moment – gar nichts nehmen, sondern etwas schenken.

Vielleicht ist das Meeting genau der Moment, in dem du ein aufrichtiges Danke bekommst.

Oder eine neue Chance.

Oder einfach nur ein Update.

„Aber Norman, was, wenn es doch etwas Negatives für mich ist?“

Dann wirst du es an diesem Tag erfahren.

Du hast die Wahl:

Machst du dich ab sofort für die nächsten drei Tage verrückt und schläfst schlecht, weil du vom Schlechtesten ausgehst?

Oder freust du dich auf das Beste – und wirst ggf. im Meeting eines Besseren belehrt?

Dann waren jedoch die drei Tage davor freudig und entspannt. 

Du hast eben immer die Wahl: Blaue Brille oder rote Brille.

Merk dir als Faustformel:

Der erste Gedanke ist oft automatisch.

Der zweite darf bewusst gewählt werden.

Mach’s gut – und denk dran:

Du bist der Architekt deiner Gedanken.

Also: Bau dir was Schönes.