Anke und ich haben auf unserer letzten Schiffsreise im Sportbereich ausgiebig den EMS-Anzug getestet. Der Anzug hat an verschiedenen Stellen des Körpers Elektroden, die Impulse an die entsprechenden Muskelpartien senden. Keine Ahnung, ob das so ganz richtig erklärt ist. Jedenfalls wird man dabei ordentlich durchgeschüttelt, je nachdem, wie stark der Impuls eingestellt ist. Dadurch war das Training einerseits effektiver und hat andererseits viel mehr Spaß gemacht, da der Anzug Muskelpartien aktiviert hat, die sonst weniger angesprochen worden wären. Dabei fiel mir ein, dass immer mal wieder die Frage auftaucht: Soll ich Dinge, die ich nicht mag, zuerst erledigen oder mit den schönen Dingen beginnen, bevor ich mich den für mich lästigen Aufgaben widme? Was denkst du? Hier der wissenschaftliche Wohlfühl-Geheimtipp, um dranzubleiben.
Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Menschen, die bei ihrer Sportauswahl auf Spaß und Genuss achten, deutlich häufiger und länger dranbleiben. Die Teilnehmer der Studie wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe trainierte nach einem klassischen Trainingsplan, während die andere Gruppe gezielt Aktivitäten wählte, die ihnen Freude bereiteten. Sie trainierten in ihrem eigenen Tempo und stellten Spaß über Leistung. Das Ergebnis spricht für sich: Die Freude-Gruppe absolvierte 77 Prozent mehr Trainingseinheiten – ähnlich unserer Erfahrung mit dem EMS-Anzug. Das hat richtig Freude gemacht!
Warum ist das so, fragst du dich jetzt vielleicht? Weil Aktivitäten, die uns Freude machen, unser Belohnungssystem im Gehirn aktivieren und negative Gefühle wie Widerstand oder „keine Lust“ reduzieren. Wer bereits beim Sport daran denkt, wie gut er sich danach fühlen wird, bleibt leichter dran, selbst wenn der Tag mal nicht ideal ist.
Das bringt uns natürlich zu einer spannenden Frage: Ist es auch außerhalb des Sports sinnvoller, zuerst die Dinge zu erledigen, die keinen Spaß machen, oder besser mit denen zu beginnen, die Freude bereiten?
Wenn du „hin zu einem Ziel“ motiviert bist, glaube ich, dass du mit den Dingen starten solltest, die dir Spaß machen. Wenn du eher „weg von einem Schmerz“ motiviert bist, solltest du mit den unschönen Dingen starten, um sie hinter dir zu haben. Sobald du also entweder auf die Freude zusteuerst oder dich vom Schmerz wegbewegst, wird der zweite Teil umso angenehmer sein.
Grundsätzlich finde ich selbst einen guten Start in den Tag oder in eine Sache wichtig. Ich bin eben ein „hin zu“-Mensch. Das Training oder andere Tätigkeiten als lästige Pflicht oder Strafe zu sehen, bewegt bei mir gar nichts. Ich wähle stattdessen bewusst Dinge aus, die mir Spaß machen und bei denen ich mich gut fühle.
In diesem Sinne wünsche ich dir eine genussvolle und freudvolle Woche voller Energie! Probier doch mal aus, welche Methode bei dir besser funktioniert.
Bis nächste Woche und behalte dein Strahlen.