Lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen. Wir könnten sie „Der Fischer und der Geschäftsmann“ nennen.

In einem ruhigen Fischerdorf beobachtete ein Urlauber, wie ein Fischer mit nur wenigen Fischen an Land kam. „Warum bleibst du nicht länger draußen und fängst mehr?“, fragte der Geschäftsmann. Der Fischer antwortete: „Das reicht für meine Familie. Den Rest des Tages verbringe ich mit ihnen, ruhe mich aus und mache Musik mit meinen Freunden.“

Der Geschäftsmann lächelte. „Wenn du härter arbeiten würdest, könntest du mehr Boote kaufen, eine Flotte aufbauen, ein Unternehmen gründen und es irgendwann für viel Geld verkaufen.“ „Und dann?“, fragte der Fischer. „Nun ja“, sagte der Geschäftsmann, „dann könntest du in ein kleines Dorf ziehen, ein bisschen fischen, Zeit mit deiner Familie verbringen, dich ausruhen und Musik mit deinen Freunden machen.“

Der Fischer lachte: „Aber genau das mache ich doch jetzt.“

Mein Fazit? Fremde Ziele kosten dich dein Leben.

Diese Geschichte fiel mir auf unserer letzten Schiffsreise wieder ein. Ich hatte sie vor Jahren mal in einem Seminar gehört. Damals hörte ich von Menschen, die ihr Leben lang hart, viel und nächteweise gearbeitet haben. Oft in Jobs, die ihnen auf den Magen geschlagen sind, sie dem Herzinfarkt nähergebracht oder zu Streit zuhause geführt haben. Denn: Das Geld war ja das Wichtigste.

Um sich dann von all der Schinderei zu erholen, geben sie ihr sauer verdientes Geld für einen Urlaub aus – um das zu bekommen, was sie sonst im Alltag nicht haben.

Versteh mich nicht falsch: Es ist völlig in Ordnung – und auch notwendig –, Geld für die Miete zu verdienen. Die Frage ist nur: Was opferst du dafür alles?

Ich kenne viele Menschen, die nur des Geldes wegen tun, was sie tun. Freude haben sie daran keine. Sie schuften sich ab, um sich mit dem Geld Dinge zu erkaufen, die sie mit einem anderen Lebensmodell vielleicht sogar ohne großen finanziellen Aufwand hätten:

Eine gute Zeit. Erholung. Freude am Leben.

Letzte Woche haben wir über Ziele gesprochen. Was ist dein Ziel? Vielleicht ist es Geld. Warum? Damit du dann verreisen und dich erholen kannst? Super Deal.

„Norman, jetzt sei mal realistisch. Wenn ich an exotische Ziele will, brauche ich doch Geld…“

Mag sein. Und meine Frage ist: Kennst du jemanden, der an exotische Orte reist und dabei auch noch Geld verdient statt ausgibt?

Nein? Denk nochmal nach. Wer schreibt dir gerade diese Zeilen?

Anke hat vor ein paar Tagen mal gezählt – 18 Kreuzfahrten in den letzten Jahren.

„Aber du hast doch einfach Glück, dass du da deine Vorträge halten kannst…“

Nein. Das hat nichts mit Glück zu tun. Sondern mit Design.

Diese Art zu arbeiten und zu reisen haben wir über Jahre hinweg designt.

Und glaub mir: Vor zehn Jahren sah ich auch keine Möglichkeit, das zu tun.

Wie denn? Mit was denn? Für wen?

Ein Ziel war nötig. Eine Idee. Ein Wunsch. Nicht die Antwort auf „Wie?“. Die Wege zeigen sich oft erst, wenn du ein tiefes Verlangen in deinem Herzen spürst – und deiner Intuition folgst. Auch wenn der Weg unsicher erscheint.

Was willst du wirklich? Das ist deine Frage der Woche. Oder besser: Was willst du wirklich, wirklich, wirklich? Und welchen ersten kleinen Schritt kannst du jetzt gehen, um zumindest eine grobe Richtung einzuschlagen? Wir haben damals als ganz normale Gäste Kreuzfahrten gemacht. Darüber sind erste Kontakte entstanden. Schritt für Schritt – in Richtung unseres eigenen Ziels.

Es ist möglich. Denn wenn wir es geschafft haben, dann kannst du das auch.

Sobald du beginnst, an dich zu glauben – und einfach mal gehst.

Natürlich hast du dafür wahrscheinlich gar keine Zeit. Du musst ja Geld verdienen. Und Dinge tun, die dir nicht gefallen…

Aber eins ist sicher: Wenn du weiter denkst, wie du denkst – wirst du weiter bekommen, was du bekommst.

Es ist Zeit für Veränderung. Natürlich nur, wenn du Lust (und Zeit) hast. Oder du lässt alles einfach so, wie es ist. Vielleicht passt’s ja.

Dann verschenke diese Idee an jemanden, der sich täglich unzufrieden durchs Leben mault und jammert. Denn nur er selbst kann etwas ändern. Wenn er will. Oder irgendwann muss.