Auf meiner Fahrt zurück von unserem Retreat auf Rügen hörte ich ein Zitat von Napoleon Bonaparte: „Nicht die vorhandenen Streitkräfte, sondern die eingesetzten Streitkräfte entscheiden über die Schlacht.“ Das bringt mich zu meiner Frage der Woche: Kennst du es oder kannst du es?

Weißt du, was mein Lieblingssatz von Teilnehmern meiner Vorträge ist? „Das hat man ja schon mal irgendwo gehört.“ Ganz genau. Ich spreche statt über Raketenwissenschaft auch über Dinge, die wir theoretisch alle kennen sollten. Nur allein vom Kennen verändert sich dein Leben leider noch nicht. Darum werde ich den Menschen so lange das Gleiche erzählen, bis sie es tun. Schau, du kannst das beste Rezept für Waffeln im Kopf haben. Solange du das Rezept nur kennst, jedoch nicht anwendest, wird das nichts mit den Waffeln.

Sprich: Das TUN bringt dich vom Kennen zum Können. Bist du jemand, der nur über Dinge redet (was man mal tun müsste), oder bist du ein Mensch der Tat? Möchtest du wirklich etwas verändern und lässt deinen Gedanken und Worten dann auch Handlungen folgen? Oder bist du einer der Dampfplauderer, die zwar reden, nur nichts tun? 

Das Universum arbeitet nämlich wirklich sehr effektiv für dich. Meine Frage wäre nur: Erkennst du die Hinweise und kommst dann auch in die Handlung?

Seit einigen Monaten bin ich mit einigen Fotos von mir nicht mehr so glücklich wie noch vor ein paar Jahren – und zwar meine ich Fotos, die mich von hinten zeigen. Da zeigt sich bei dem ein oder anderen Bild etwas lichteres Haar im oberen Teil meines Kopfes. Natürlich könnte ich meine Haare wachsen lassen und sie einfach darüber kämmen, doch das gefällt mir nicht. Ich mag meine Haare kürzer. Daraufhin fiel mir ein, dass sich einige Menschen an den kahlen Stellen Haare einsetzen lassen – und das Ergebnis sieht wirklich toll aus. Ich kenne also eine Lösung und beschäftige mich auch ab und zu damit, jedoch noch nicht im Sinne einer wirklichen Handlung und Entscheidung. Ergo, immer wenn ich Fotos von mir sehe, verdrehe ich innerlich meine Augen.

Nun waren wir vor ein paar Tagen auf der Mein Schiff 3, und einer meiner Gastkünstlerkollegen mit grandiosen Haaren hat genau das machen lassen. Lange Rede, kurzer Sinn: Nachdem ich nun so lange darüber nachgedacht und nach einer für mich sinnvollen Möglichkeit geschaut habe, kam die Lösung durch den Kollegen direkt auf mich zu. „Ich würde es jederzeit wieder tun“ sagte er eines Abends. Er hats überlebt, ich werde es überleben. Natürlich kann ich nun noch wochenlang weiterrecherchieren und mir einen Kopf über sonst was machen. Wird es weh tun? Wie lange dauert es? Nur mal ehrlich … will ich es oder will ich es nicht? Das ist die einzige Frage, die ich beantworten darf. Der Rest wird so kommen, wie er kommt – und dabei gehe ich vom Besten aus. Also habe ich mir einen Termin geben lassen.

Wie lange überlegst du schon, etwas an deinem Leben, in deinem Beruf oder wo auch immer zu verändern? Was wäre, wenn du endlich mal ins Tun kommen würdest? Warum? Denn wie Napoleon es so schön sagte: „Nicht die vorhandenen Streitkräfte, sondern die eingesetzten Streitkräfte entscheiden über die Schlacht.“ Das Tun verändert das Leben – nicht das Wissen, was man theoretisch irgendwann vielleicht mal tun könnte. Oder noch sinnloser – was andere tun sollen, damit ich so bleiben kann, wie ich bin.

Sei mutig und triff eine längst überflüssige Entscheidung. Nur dann wird sich effektiv etwas verändern.