Wie war Weihnachten dieses Jahr? Bist du vielleicht wieder einmal mit deiner Meinung zum Thema Corona angeeckt? Gabs wieder kräftig streit? Ja, ja…das Fest der Liebe.
Ist dir dabei aufgefallen, dass die wertschätzende Kommunikation doch schon sehr gelitten hat und es gefühlt nur noch schwarz und weiss gibt? Die eine Seite schlägt auf die Andere ein und umgekehrt. Wo ist das Miteinander hin? Wo das Verständnis? Wo der Austausch? Und alles wird von der inneren Angst gesteuert. Da hilft nur ein Perspektivenwechsel, um stressfreier und fröhlicher durch die aktuelle Zeit und ins neue Jahr zu kommen.
Eine Übung, die ich als Coach vor vielen Jahren im NLP gelernt habe und die ich in meinen Coachings und Motivationsvorträgen gerne anbringe, ist die „Ich, Du, Meta“ Übung.
Fangen wir beim „Ich“ an. Das ist deine Meinung zum Thema Corona, Impfen oder was auch immer. Und die Meinung ist für dich gut so wie sie ist, denn es ist ja deine persönliche Meinung, für welche du auch gute Gründe hast. Ausser du plapperst nur alles nach, was andere sagen. Dann ist es die Meinung eines Anderen.
Dann gibt es dein Gegenüber und somit den ersten Perspektivwechsel. Vielleicht ist es ein Kollege, ein Vorgesetzter, der eigene Partner oder ein Nachbar. Oder Tante Gertrud unterm Weihnachtsbaum. Dieser Mensch hat nun komischerweise eine ganz andere Meinung dazu. Diese Person nennen wir „Du“. Das heisst, du kennst deine „Ich“ Meinung und da du ein eifriger Zuhörer bist, auch die „Du“ Meinung von Tante Gertrud, die jedoch von deiner „Ich“ Meinung stark abweicht. Nun möchte ich, dass du dich in die Position des „Du´s“ begibst. Tu mal so, als würdest du Tante Gertrud und ihre Meinung verstehen. Warum könnte sie diese Meinung haben? Was sind die Gründe, was sind ihre Ängste, was sind ihre Erfahrungen, mit welchen Menschen unterhält sie sich darüber, welche Art der Informationsquellen wählt sie für sich? Fange an, mehr Verständnis aufzubringen, indem du quasi in die (Haus)Schuhe von Tante Gertrud schlüpfst. Und siehe da; dir wird recht schnell klar sein, warum sich Tante Gertrud so verhält und diese andere Meinung vertritt. Höre auf mit Sätzen wie „die ist einfach nur doof“. Fange an, dich für die Hintergründe zu interessieren. Wie kommt der Andere zu seiner Meinung? Du wirst erstaunt sein, wie leicht dir das fällt, den Anderen zu verstehen. Dazu musst du dein bockiges Ego mal kurz einsperren und in der Birne etwas offener und flexibler werden.
Wenn du nun diese beiden Sichtweisen kennst, geh in die „Meta“ Ebene und vollführe den dritten Perspektivwechsel. Sprich, du stellst dir vor, dass „Ich“ und „Du“ unterm Weihnachtsbaum streiten und du von der Eckbank am Esstisch die ganze Sache beobachtest. Das ist eine ganz andere Perspektive. Du hörst die Argumente von „Ich“ und ebenso die von „Du“. Und als neutraler Dritter, der nun weder die eine, noch die andere Seite befürwortet (sondern gar nichts damit zu tun hat), verstehst du auf einmal beide Seiten ganz gut. Was würdest du nun als Schlichter den beiden Streitenden raten? Mit welchen Argumenten oder Vorschlägen bringst du die Beiden wieder näher zusammen? Und nein; „Pack deine Sachen und wir fahren heim“ ist nicht die Lösung. Es geht um mehr Verständnis für den Anderen und auch darum, andere Meinungen stehen zu lassen und zu akzeptieren.
Damit hast du die Lösung, wie du durch einen einfachen Perspektivenwechsel andere Meinungen zulassen, akzeptieren und besser verstehen kannst. Du solltest bei diesen drei Positionen auch immer einen anderen z.B. Stuhl wählen, auf den du dich setzt. Ändere nicht nur rational deine Perspektive, sondern auch physisch. Damit bist du dein eigener Coach und findest auf alle Herausforderungen des Lebens eine Antwort, die dann ganz viele verschiedene Farben haben, statt nur schwarz oder weiss zu sein.
Die Hoffnung „irgendwann“ glücklich zu sein, indem du auf dem Weg dorthin dauernd unglücklich bist, ist als würdest du Cola ins Glas füllen und dich auf Orangensaft freuen. Das wird so nix mein Lieber. Fange jetzt an, durch einen Perspektivwechsel glücklicher zu sein, anstatt zu hoffen, dass nach Weihnachten alles besser wird. Denn Silvester steht vor der Türe. Da siehst du die bucklige Verwandtschaft vielleicht ja schon wieder. Daher „Ich“, „Du“,, „Meta“ anwenden oder einfach rechtzeitig Augen auf bei der Partnerwahl.