Während ich bei meinen Eltern am Esstisch sitze, blättere ich diverse Drogerie-Prospekte durch. Mein Blick fällt auf eine Anzeige, deren Headline mich anspricht: „Spielen schenkt euch Superkräfte.“ Ein Thema, wie es passender zu Weihnachten nicht sein könnte. Denn die Zeit der Spiele, der Spielzeuge und der kindlichen Begeisterung liegt direkt vor uns. Lass uns daher diese Woche über deine Superkräfte sprechen.

Was ist denn deine Superkraft? Vielleicht gehen gerade deine Augenbrauen nach oben, und du verziehst leicht den Mund. „Superkräfte… puh… sowas habe ich nicht“, denkst du vielleicht. Mir geht es bei den Superkräften aber nicht um die der Marvel-Helden aus dem Kino, sondern eher um alltägliche Dinge, mit denen du dir selbst und anderen eine Freude bereiten kannst.

Was wäre, wenn du diese Superkräfte öfter nutzen würdest, um deine Welt ein wenig heller und besser zu machen? Vielleicht fällt es dir leicht, anderen zu helfen. Oder du machst gerne Geschenke. Oder du lobst gerne. Was auch immer dir leichtfällt, mag einem anderen so gar nicht gelingen. Und schon hast du aus der Sicht des anderen eine Superkraft. Durch deine Brille betrachtet ist es ganz normal. Nur würde Superman wohl auch sagen, dass Fliegen ganz einfach und alltäglich für ihn ist.

Weißt du, wenn du nur diese Superkräfte öfter in deinem Leben einsetzen würdest, dann wäre dein Umfeld ein besserer Ort. Während so viele von uns auf Hilfe von außen warten, ist das, was dein Leben wirklich verändern könnte, viel näher, als du denkst. Um meinen Hollywood-Produzenten Phil zu zitieren: „Nehmen wir an, du gehst ins Kino und der Film gefällt dir nicht. Dann kannst du von da, wo du gerade bist – sprich, von deinem Kinositz aus – rein gar nichts verändern. Wenn du jedoch in den Vorführraum gehst, könntest du binnen Sekunden den ganzen Film verändern.“ Was er damit meint: Jegliche Arbeit, die unser Leben bereichern oder besser machen würde, ist ein Inside Job. Etwas, das du in dir verändern darfst.

Zwar meinen immer noch viele Menschen, dass die Freude im Außen liegt – in Reisen, neuen Autos oder darin, dass sich andere verändern sollen. Zum einen wird dich das nur eine kurze Zeit glücklicher erscheinen lassen. Zum anderen wird sich die Welt für dich nicht verändern.

Was wäre, wenn du deine Sicht auf die Welt verändern würdest? „Nein Norman, das bringt doch nichts. Dadurch bleibt ja alles gleich…“ Tja, es gibt eben Menschen, die finden für jede Lösung ein Problem. Was wäre, wenn du mehr nach innen schaust, dich mit deinem Herzen und deiner Superkraft verbindest? Und dann mehr von den Dingen tust, die dir leichtfallen und Freude bereiten? Dadurch machst du zuerst dein Innen zu einem glücklicheren Ort – und automatisch folgt das Außen. Wenn es dir gut geht, geht es auch anderen gut. Wenn du in der Ruhe bist, strahlst du diese aus. Alles steht und fällt mit deiner eigenen Einstellung.

Ob du die nächsten Tage nun unterm Baum, neben dem Baum oder ganz ohne Baum verbringst: Mach dir gerne einmal bewusst, was du als Kind schon immer gerne gespielt hast, was dir leichtgefallen ist oder was du werden wolltest und dich stundenlang fasziniert hat. Mach vielleicht gerade zur Weihnachtszeit wieder etwas mehr davon und nimm den Gedanken mit, dass genau diese – für dich vielleicht banale – Sache eine Superkraft sein könnte.

Merry Christmas und besinnliche Feiertage.