„Warum macht mein Partner nicht einfach das, was gut für ihn ist?“, sagt mir ein Gast letzte Woche an Bord der Mein Schiff 3. „Was gut für ihn ist – oder was du denkst, das gut für ihn ist?“, frage ich zurück. „Na, wie ich denke, dass er sein soll…“, schreit es mir entgegen – auch wenn mein Gegenüber kein Wort mehr sagt. Es ist eben alles eine Frage der Perspektive.
Du bist die Summe deiner gelernten und gemachten Erfahrungen. Das musst du nicht gut finden – aber es ist nun mal so. Und jeder andere Mensch ist das auch. Der Mensch ist, wie er ist, weil er erlebt hat, was er erlebt hat. Geprägt von seinem Umfeld, von den Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen anderer. Von ihren Werten, Vorstellungen, Urteilen über richtig und falsch, gut und böse.
Wenn du also willst, dass jemand genauso ist wie du, dann hätte er exakt dein Leben (er)leben müssen. Mit all deinen Erfahrungen. Deinen Schlüssen. Deinen Prägungen.
Kannst du daher den anderen also einfach sein lassen, wie er ist, ohne ihm deinen Stil, deine Sichtweise, deine Blaupause vom Leben aufzudrücken?
Vielleicht denkst du jetzt: „Aber Norman, genau das machst du doch in deiner Arbeit.“
Nein. Das tue ich nicht. Ich baue ein Buffet auf und lade ein, mal etwas Neues auszuprobieren. Auf dem Buffet stehen neue Ideen, andere Perspektiven und positive Glaubenssätze. Denn nur durch Neues hast du die Möglichkeit, dir etwas anderes wählen.
Was du davon nimmst oder was du liegen lässt, liegt einzig und allein an dir. Du hast immer die Wahl. Bei allem im Leben. Was ich dir wirklich anbiete, ist die Möglichkeit, glücklicher zu sein. Denn was wäre, wenn dein Leben davon abhängen könnte?
Und jetzt wird’s spannend (und wissenschaftlich) Eine Studie mit fast 230.000 Menschen über eine Laufzeit von zehn Jahren hat gezeigt: Optimistische Menschen haben ein um 35 % geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und ein um 14 % geringeres Risiko, generell früher zu sterben.
Warum? Weil Optimismus wie ein Schutzschild wirkt. Vor was? Vor chronischem Stress zum Beispiel, was ein echtes Risiko fürs Herz ist. Optimisten bewegen sich mehr, essen gesünder und haben stärkere Beziehungen. Dadurch reagiert der Körper mit weniger Entzündungen und dankt es dir mit einem besseren Immunsystem. Das klingt für mich nach einer ziemlich soliden Grundlage für ein langes und erfülltes Leben.
Bevor du also anderen deine blaue Brille aufsetzen willst, schau erst mal nach deiner eigenen Sicht auf die Welt. Sei du das optimistische Vorbild. Der Strahlemann. Die Strahlefrau.
Manche Menschen brauchen einfach etwas länger, bevor sie Freude und Glück zulassen können. Lass sie ihren Weg gehen. Und geh du deinen. Und wenn jemand wissen will, warum du so zufrieden bist, glaube mir: Sie werden dich fragen.