„Hartmut, ich wollte einfach mal Danke für deinen großartigen Song ‚Zu Ende träumen‘ sagen. Dieses Lied ist mittlerweile eine Hymne für unsere Karibik-Rebellen geworden.“ Der PUR-Sänger lächelt und nickt dankend zu Anke. „Das musst du Götz, unserem Manager, danken. Der hatte die Idee zu dem Titel,“ antwortet Hartmut Engler. Anke dreht sich zu Götz, der passenderweise auch in der Nähe steht, und wiederholt ihren Dank. „Danke dir, Anke. Den Titel habe ich meiner lieben Frau Clara zu verdanken. Eines Morgens habe ich sie geweckt, und sie sagte einfach nur ‚Zu Ende träumen‘ und drehte sich wieder um.“

Was ich in diesem Moment feststelle, ist, dass wir gerade von tollen Menschen umgeben sind, die wissen, wie groß Träumen geht. PUR, die es von der Schülerband aus Bietigheim zu Deutschlands erfolgreichster Pop-Band geschafft haben. Wie haben sie das geschafft? Schauen wir uns mal die erste Strophe von „Zu Ende träumen“ an:

Wir sitzen zusammen

Wir reden über Träume

Erzählen unsere Wünsche

Und wie alles sein kann

Wir halten zusammen

Im Lachen und im Weinen

Wir hoffen und wir bangen

Doch wir glauben fest daran

Ja, und Freunde und Freude

Und keiner weckt uns auf

Bis wir es… bis wir es… bis wir es… zu Ende träumen.

Manchmal kommt der Impuls zu einem Traum von anderen Menschen. Clara hat im Halbschlaf etwas gesagt. Götz hat es aufgenommen. Und Hartmut hat daraus einen wundervollen Song gemacht. Wir brauchen andere Träumer, die uns helfen, unseren Traum zu Ende zu träumen. Denn nur gemeinsam schaffen wir es. Daher frage ich dich: Umgibst du dich oft mit (Tag-)Träumern? Denn die ganze Welt dreht sich um die Menschen, die große Träume haben und diese wahr werden lassen.

Schau auf Rüdi (der nach Konzertende auch in unserer Runde an der Berliner Waldbühne steht und fröhlich an seinem Glas Sekt nippt). Er hat auch einen Traum: Mit Hartmut bei jedem Konzert sein Lied (‚Mein Freund Rüdi‘) zu singen. Dabei arbeitet die ganze Band an Rüdis Traum. Hartmuts wundervolle Verlobte Katrin schaut zudem immer, dass Rüdi nach dem Konzert auch seinen Sekt bekommt und mit Hartmut anstößt. Ich sorge dafür, dass Rüdi (text)sicher auf die Bühne und zurückkommt. Und das Team in Rüdis Wohngruppe umsorgt ihn jeden Tag, damit er fit für die Konzerte ist und bleibt.

Was mir bei dieser Tour erst so richtig klar wird, ist, was für ein Vorbild Rüdi für viele ist. Denn ganz viele Besucher, Crewmitglieder oder Menschen, die wir backstage treffen, haben einen „Rüdi“ zuhause. Das Thema Down-Syndrom ist weiter verbreitet, als ich dachte. Eine Dame im Rollstuhl spricht uns in Timmendorfer Strand namentlich an und bedankt sich unter Tränen bei Rüdi. „Du bist so ein Vorbild für mich. Mein Arzt hat gesagt, dass ich sterben werde, und das ist nun schon ein paar Jahre her. Du machst immer weiter. Und das hat mir geholfen, auch weiterzumachen. Daher bin ich heute hier. Ich wollte einfach Danke sagen.“ Mit feuchten Augen drücke ich sie stellvertretend für Rüdi, der die Tiefe ihrer Nachricht sicher in seiner Welt irgendwie versteht. 

Wo sind die Träumer in deinem Umfeld? Hilfst du ihnen, ihren Traum zu Ende zu träumen? Und träumst du selbst einen Traum, den es gilt, in die Wirklichkeit zu bringen?

Hier ist noch der Anfang von „Zu Ende träumen“ Strophe 2:

Wir kennen die Richtung

Willenskraft voraus

Jeden Abweg vermeiden

Wir sind immer geradeaus.

Das wäre doch ein gutes Motto für diese Woche: „Willenskraft voraus“ in Richtung deines Traums. Bist du dabei? Ich glaube auf jeden Fall an dich und deinen Traum.

Ich wünsche dir viel Spaß auf dem Weg Richtung „zu Ende träumen“.

Liebe Grüße vom Oktoberfest in München.