Was für eine Woche. Nach der Rückkehr von einer phänomenalen Delfinreise stand wieder der Alltag an. Treffen mit unseren großartigen Karibikrebellen, das Treffen mit den Jungs von KISS auf ihrer Abschiedstour und nun das Wochenende mit unserem Freund Christian bei seinem einmalig coolen Kesselfestival in Stuttgart. Läuft. Was war noch? Ach ja, E-Mails und Nachrichten checken, nachdem ich eine Woche komplett offline war. Meine Erkenntnis? Ich habe in dieser Woche nichts verpasst. Rein gar nichts. Mein Fazit? Weniger aufs Handy schauen und mehr im Moment leben. Und das bringt mich zu einem Thema, das mir immer mehr auffällt, egal wo auf der Welt ich bin.

Es scheint, dass es in der heutigen Gesellschaft immer herausfordernder wird, Menschen zu finden, die wirklich aktiv zuhören. Fällt dir das auch auf? Oft sind wir in Gesprächen mit Personen, die nur an sich selbst denken oder sich zurückhalten und nur antworten, wenn sie gefragt werden. Es gibt immer weniger Menschen, die wirklich daran interessiert sind, anderen zuzuhören und sie verstehen zu wollen, um so eine tolle Unterhaltung zu führen, die für beide Seiten inspirierend ist. Für mich persönlich habe ich nun drei Gruppen gebildet, die ich gerne mit dir teilen möchte.

Gruppe 1: Der Egoist
Personen dieser Gruppe reden gerne über sich selbst. Sie sind nicht wirklich daran interessiert, was ihr Gesprächspartner zu sagen hat. Sie möchten Eindruck machen und ihre Geschichte durchsetzen. Kennst du solche Menschen? Es kommt niemals eine Rückfrage zu dir von ihrer Seite. Sie erzählen und erzählen… über sich. Und meiner Beobachtung nach verbreiten sie dabei oftmals einen negativen Unsinn nach dem anderen. Geht es noch schlimmer? Klaro. Schlimmer geht immer. Die Steigerung davon sind die Egoisten Deluxe. Wenn diese Menschen zu lange keine Aufmerksamkeit bekommen oder andere Personen am Tisch Gespräche führen, grätschen sie irgendwann mitten in den Satz eines anderen und holen sich so die benötigte Kontrolle oder Aufmerksamkeit zurück.

Gruppe 2: Der Zurückhaltende
Personen dieser Gruppe hören lediglich zu und sagen von sich aus… nichts. Also, rein gar nichts. Es sei denn, du fragst etwas, dann antworten sie auch nur auf diese Frage und danach kehrt die Stille zurück. Fragst du weiter nach, kommt wieder eine Antwort auf Frage 2. Doch eine Rückfrage zu dir oder gar ein Gesprächsfluss sind undenkbar. Getreu dem Motto: Hältst du dich raus, kommst du in nichts rein.

Gruppe 3: Der Empathische
Diese Art von Menschen ist meiner Ansicht nach vom Aussterben bedroht. Denn sie hören aktiv zu und stellen Fragen, um mehr über ihr Gegenüber zu erfahren. Warum? Einfach so. Weil es Spaß macht. Ohne Grund und um einfach eine gute Unterhaltung zu führen. Sie geben Kommentare ab, die das Gespräch fördern und kommunizieren auf eine Weise, die zeigt, dass das Gegenüber wichtig ist. Wie das Gespräch dann weitergeht, hängt davon ab, zu welcher Gruppe das Gegenüber gehört. Wenn du zu Gruppe 1 gehörst, freust du dich über jede Frage und kommst nicht einmal auf die Idee, eine Rückfrage zu stellen. Wenn du zu Gruppe 2 gehörst, beantwortest du die Frage eindeutig im Beamten-Deutsch und verstummt dann wieder. Gehörst du jedoch zu Gruppe 3, entsteht etwas, das früher als „schöne Unterhaltung“ bezeichnet wurde.

Und jetzt?
Für denjenigen, bei dem der Groschen nun gefallen ist und der von Gruppe 1 oder 2 zurück in die Gruppe 3 wandern möchte, stellt sich die Frage, wie er aus dem selbstzentrierten Kommunizieren herauskommt. Ganz einfach. Konzentriere dich darauf, Fragen zu stellen und aufmerksam zuzuhören. Statt während der Antwort schon wieder über die nächste Frage nachzudenken, hörst du zu, bis dein Gegenüber nichts mehr sagt. Erst dann gehst du weiter. Ansonsten bist du nicht zu 100 % präsent. Wir Menschen sollten wieder mehr bereit daui sein, unsere eigenen Erfahrungen zu teilen und uns auf eine echte Konversation einzulassen, anstatt aus Angst oder Frust einfach nichts mehr zu sagen. Nur so können wir uns wieder ehrlich verbinden und wertschätzen. Was ist, wenn dein Gegenüber den Newsletter nicht gelesen hat und weiterhin sein Gruppen-1- oder Gruppen-2-Programm fährt? Dann habe ich für mich entschieden, dass dies nicht der Mensch ist, mit dem ich regelmäßig Zeit verbringen möchte. Denn ändern kann ich nur einen Menschen auf diesem Planeten – nämlich mich selbst.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine schöne Woche.