Als wir vor einigen Tagen in Orlando waren, wollte ich mir natürlich auch einen der Disney Parks erleben. In „Disney´s Magic Kingdom“ steht das berühmte Cinderella-Schloss, das du sicher aus jeder Disney-Werbung kennst. Ein paar Meter davor steht eine Statue von Walt Disney, der Mickey Mouse an der Hand hält. Und während ich das betrachte, fällt mein Blick auf ein Baby, das direkt vor der Statue auf dem Boden krabbelt. Es hat noch Mühe mit dem Gleichgewicht, und doch bewegt es sich Zentimeter um Zentimeter voller Tatendrang nach vorne. Denn Stillstand ist ja bekanntlich Rückschritt.
„Wir alle haben mal so angefangen“, denke ich und lächle. Dann schaue ich wieder zu Walt Disney und weiter zu den Menschen, die mit Mickey-Mouse-Ohren, Kinderwägen und Disney-T-Shirts durch den Park strömen. Und plötzlich taucht eine Frage auf:
„Wo sind wir zwischen der Zeit als Baby und der Möglichkeit, ein zweiter Walt Disney zu sein, falsch abgebogen? Warum ist nicht jeder von uns ein neuer Walt Disney – eben in seinem eigenen Bereich?“
Wir alle wurden gleich geboren. Oder wie Les Brown sagt: „We were all born the same way: dumb, naked and speechless.“ (Wir alle wurden gleich geboren: dumm, nackt und sprachlos). Dann kam sie – unsere Erziehung. Und während man in Deutschland für alles Mögliche einen Notar oder Anwalt braucht, gibt es nur eines, das völlig ohne Ausbildung oder Test funktioniert: Kinder machen und Kinder erziehen. Kein Kurs, keine Lizenz, kein Regelwerk (außer vielleicht der Geburtsvorbereitungskurs). Jeder macht es einfach so gut, wie er kann.
Liegt darin der Unterschied, warum sich manche zu einem Walt Disney entwickeln und andere irgendwo zwischen glücklich und unglücklich, gesund und krank, erfolgreich und erfolglos pendeln?
Ja, in Kindheit und Jugend wird der Grundstein gelegt, welches Potenzial dieses Baby später lebt. Wir starten nicht alle von der gleichen Stelle. Wächst ein Kind in Wohlstand auf, ist Fülle für es selbstverständlich. Wächst es auf einem Bauernhof auf, weiß es, wie man einen Acker bestellt und sich selbst versorgt. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem jeder Mensch selbst entscheidet, ob ihm dieses Basis-Paket genügt oder nicht. Denn Erfolg beginnt in dem Moment, in dem du die Verantwortung für dein Leben übernimmst oder eben Opfer der Umstände, Umwelt oder Menschen bleibst.
Viele leben weit unter ihrem Potenzial, weil sie ihre eigene Geschichte als Ausrede benutzen. „Ich kann ja nicht, weil…“ Doch die Walt Disneys, Oprah Winfreys und Arnold Schwarzeneggers dieser Welt haben irgendwann entschieden: „Ich kann meine Vergangenheit nicht ändern. Aber ich kann mein Jetzt verändern.“
Arnolds Ziehvater Freddy Gerstl sagte einmal: „Giere nach Informationen. Du könntest dich beim Sport verletzen, aber das, was du im Kopf hast, kann dir keiner nehmen.“
Wie viel Zeit nimmst du dir pro Tag oder Woche, um dich mit neuen Informationen zu versorgen? Und ich meine nicht negative Nachrichten, die dich runterziehen, sondern Wissen, das dich als Mensch wachsen lässt: Persönlichkeitsentwicklung. Kommunikation. Ziele. Begeisterung.
Denn genau das ist der Unterschied: Die meisten Menschen sind kein zweiter Walt Disney geworden, weil sie der Masse folgen. Sie scrollen durch Social Media, vergleichen sich und zweifeln, anstatt ihr Leben aktiv zu gestalten.
Was wäre, wenn du anfängst, dein Leben zu designen, statt nur auf das Außen zu reagieren?
Ob durch Workshops, Podcasts, Bücher oder Coachings – wann investierst du in das Einzige, was dir wirklich bleibt? Wissen über dich und den Umgang mit anderen. Denn diese anderen haben heute das, was du morgen gerne hättest.
Lerne, ein Menschenfreund zu sein. Mach jeden Tag zum schönsten deines Lebens. Die Möglichkeit liegt vor dir. Du darfst nur zugreifen.
Oder du beobachtest weiter die anderen und fühlst dich benachteiligt, weil deine Eltern nicht dies oder das hatten. Fang an, dein Leben zu gestalten. Jetzt. Heute. Hier.
Um es in den Worten von Marvin Johnson, einem Rednerkollegen vom Orlando Event, zu sagen: „If you don‘t change it, you choose it.“ (Wenn du es nicht veränderst, wählst du es).
Ich glaube an dich.