Die beste Nachricht der Woche lautet: Du wirst es nicht schaffen. Solch ein Satz von Mr. Positiv? Wie kommt’s? Diese (gar nicht so neue Erkenntnis) wurde bei mir am vergangenen Wochenende auf dem Esther Hicks Workshop in Amsterdam angetriggert. Du wirst es nicht schaffen.
Vor Jahren besaß ich ein Tournee-T-Shirt von World Wrestling Entertainment. Darauf stand in großen Buchstaben „The Road that never ends“, was „Die Straße, die niemals endet“ heißt. Denn beim Wrestling gibt es keine klassische Tournee von einigen Wochen oder Monaten am Stück. Die Truppe ist das ganze Jahr unterwegs, und es gibt keinen Abschluss der Geschichten, die dort im Wrestling erzählt werden. Ist eine Geschichte vorbei, kommt eine andere. Geht ein Wrestler in den Urlaub, kommt ein anderer. Die Straße, die niemals endet eben. Ähnlich wie der Film „Die unendliche Geschichte“ wäre das „Die unendliche Tournee“.
Nun saßen Anke und ich am Wochenende bei Esther Hicks und sie sagte: „You will never get it done – so enjoy not getting it done“ (Du wirst es nicht schaffen, daher genieße es, es nicht zu schaffen). Was sie damit meint, ist, dass das ganze Universum für Ausweitung und Wachstum steht. Und da wir Teil des Universums sind, stehen wohl auch wir dafür. Die Natur macht es uns ja auch vor. Im Frühjahr sprießen die Pflanzen, im Sommer wachsen sie, im Herbst fallen die Blätter, und im Winter gibt es quasi einen Neustart. Und dann geht das Ganze von vorne los. Neues Jahr. Neues Klima. Leicht veränderter Boden. Gleiche Aufgabe. Mache aus einem Samen eine Pflanze. So ist es auch bei uns Menschen. Alles ist in Bewegung und nie fertig. „Doch, wenn ich meinen Traumjob erst habe, dann bin ich doch fertig. Oder wenn ich meinen Wunschpartner habe, auch“, magst du nun vielleicht denken. Schau doch einmal auf eine deiner weniger glücklichen Beziehungen zurück und frage dich, warum diese damals auseinandergegangen ist. „Wir haben uns auseinandergelebt“, höre ich dann oft. Ok, und das heißt was? Das große Interesse der ersten Wochen ist verflogen. Der Alltag kam dazu. Jeder hat wieder nur seins gemacht, und Schwups, war’s dann doch auch schon wieder vorbei. Und dann kam die Nächste. Ob Beziehung oder Beruf – alles basiert auf Wachstum. Wenn du in deiner Beziehung stehen bleibst und keiner von beiden daran arbeitet und die Sache interessant hält, wird sie „sterben“. Wenn du im Beruf auf deiner Position sitzen bleibst und keinerlei Weiterbildungen oder Entwicklungen durchmachst, wird ein agilerer Kollege in Sachen Wachstum irgendwann an dir vorbeiziehen und die höhere Position bekommen.
Wenn du nun also weißt, dass nach dem gewünschten Ergebnis die Reise immer noch kein Ende hat und du es einfach niemals schaffen wirst, es final abzuschließen, dann kannst du doch vielleicht mehr Freude daran finden, dass du es nicht schaffst. Das heißt, dass du mehr Freude auf dem Weg zu der nächsten Etappe findest, anstatt nur auf die Zielerreichung zu schauen. Du wirst es nicht schaffen, auf der Road that never ends anzukommen. Es ist wie beim Unendlichkeitszeichen (der liegenden 8). Nach der nächsten Kurve kommt die Nächste. Und die Nächste. Und die Nächste. Und dann geht’s wieder von vorne los. Finde also in deinem Alltag mehr Freude daran, dass es für dich zu Lebzeiten nie zu Ende sein wird. Denn in dem Moment des stehenbleibend und deiner Hoffnung, dass du es jetzt sicher hast, bist du näher daran, es wieder zu verlieren, weil andere den Weg interessiert weitergehen und sich weiterentwickeln und du dann auf lange Sicht das Nachsehen hast.
