Wahrscheinlich ein absolut an den Haaren herbeigezogenes und so noch nie in der Praxis vorgekommen Beispiel.

Ein Unternehmer betritt die kleine gekehrte und eifrig aufgeräumte Fläche seiner Lagerhalle. Die Mitarbeiter sitzen in mindestens 10 Stuhlreihen ein paar Meter entfernt. Schon beim Einmarsch des Chefs könnten Sie als stiller Beobachter der Situation bemerken, dass dieser jetzt gerne wo ganz anders wäre. Sie sehen es seiner ganzen Körpersprache an. Ein Räuspern, ein Husten und weise Worte wie „So…jetzt…also… Guten Morgen…Ja…So…Ah ja…also…ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind…“ Schon jetzt tropft den ersten Kollegen das Blut aus dem Ohr, während die Anderen auf Ihrem Handy nach den neusten Angeboten für Blumenerde schauen. Denn ab der dritten Reihe sieht man den ebenerdig stehenden Chef erst gar nicht. Kennen Sie so etwas? Ja? Kann es sein, dass Sie selbst manchmal der Typ sind, der etwas planlos auf die Bühne stolpert und die Mitarbeiter dann durch 129 Seiten Powerpoint in Schriftgröße 8 peitscht? Die Frage ist doch; kann man authentische und inspirierende Vorträge geben lernen? Die Antwort lautet ja. Norman Gräter ist selbst preisgekrönter Motivationsredner und Präsentationscoach für Führungskräfte, die eine bessere Wirkung auf der Bühne haben wollen.

„Wenn Sie die Einstiegsgeschichte schon tragisch amüsant fanden, schauen Sie sich für die volle Dosis Comedy einmal die heutigen Web Konferenzen an. Die Kamera schluckt recht viel an Energie und Dynamik, so das auf der anderen Seite des Bildschirms gar nichts motivierendes mehr ankommt. Zudem sind die Mitarbeiter für den Chef lediglich in Form einer kleinen Kamera am oberen Ende Ihres Bildschirms zu sehen. Oder besser gesagt, nicht zu sehen. Deren Bilder sind ja darunter. Ja wo schauen Sie denn nun hin? Wenn Sie die Menschen anschauen, bauen Sie keine Verbindung auf, da Sie nicht von Auge zu Augen sprechen. Oder schauen Sie in die Kamera und müssen sich Ihre Mannschaft in Gedanken vorstellen?“. Der dreifache Europameister im öffentlichen Reden Norman Gräter kennt diese Herausforderungen. Er selbst ist seit vielen Jahren als Redner und Bühnen Coach unterwegs und unterstützt Führungskräfte dabei, sich authentisch, effektiv und nachhaltig zu präsentieren. Ob live oder digital.  

„Das Wichtigste bei einer Präsentation ist die Vorbereitung. Ein sinnvolles Präsentationstraining und die richtige mentale Vorbereitung sind das A und O. Nur bei Vorträgen denken die Wenigsten ans Üben. Getreu dem Motto: Reden habe ich ja gelernt. Dann sollte das auch irgendwie klappen. Ja genau, irgendwie.“ Norman Gräter ist als Bühnenprofi überzeugt, dass der wichtigste Schritt die eigene Einstellung der Führungskraft ist. „Was denken Sie auf dem Weg zur Bühne? Oh Gott, hoffentlich ist das schnell vorbei oder gehen Sie mit Dynamik und Schwung auf die echte oder virtuelle Bühne? Ihre mentale Einstellung hierbei entscheidest über Erfolg oder Misserfolg. Sie sehen es einem Menschen an, ob er Lust auf etwas hat oder nicht.“

Was kann nun die Führungskraft tun, um besonders zum Jahresabschluss besser bei den Mitarbeitern anzukommen?  

„Denken Sie bei Ihren Reden immer an Mel Gibson als Braveheart. Wäre der auf seinem Pferd vor den Truppen hin und her geritten und hätte vor sich hin gestammelt oder seine 372 Seiten Powerpoint ausgepackt, hätten sie die Schlacht sicher verloren. Um zu wirken, müssen Sie selbst Freude haben. Sie müssen überzeugt und inspirierend sein. Dafür können Sie gerne Powerpoint nutzen, jedoch mit wenig Text auf den einzelnen Seiten und keiner Zahlen, Daten, Fakten Schlacht. Erklären Sie den Mitarbeitern, warum es wichtig ist, jetzt zusammenzustehen. Nicht aufgrund der Zahlen, sondern aufgrund der Einstellung der Führungskraft. Denken Sie immer an Braveheart und fragen sich, ob Mel Gibson mit ihrem Stil der Präsentation seine Truppen in Bewegung gesetzt hätte oder ob die wieder nach Hause geritten wären.“ Wer weitere Tipps vom Bühnenprofi und Präsentationscoach möchte, darf sich gerne an Norman Gräter.