Zusammen mit Anke sitze ich bei angenehmen 32 Grad im traumhaften Cozumel, Mexiko, am Pool der Mein Schiff 6 und lasse meinen Blick schweifen. Ein Pärchen Ende 20 läuft in leichter Bademode an uns vorbei und setzt sich vorne an den Rand des langen Pools. Beide sind gut tätowiert, und mein Blick fällt auf ein Tattoo auf dem unteren Rücken der jungen Dame. „Love Me“ steht da in schwarzer Schrift. Schnell mache ich unter dem verwunderten Blick von Anke ein Foto. Bevor ich einen fragenden Blick oder Mecker bekomme, sage ich: „Da steht ‚Love Me‘. Dazu schreibe ich meinen Faszinationsletter am Sonntag.“

Was denkst du passiert, wenn sich jemand nicht selbst liebt? Welche Art von Menschen kann er oder sie nur anziehen? Richtig. Andere Menschen, die sich auch nicht selbst lieben. Dass die Dame sich nicht sehr in ihrer ursprünglichen Form mag, zeigen mir auch ihre vielen Tattoos, Piercings und geritzten Oberarme. All das sind Anzeichen dafür, dass sie sich in ihrer natürlichen Form nicht als liebenswert empfindet. Wahrscheinlich hat sie unschöne Erfahrungen gemacht, die sie emotional abgeschottet haben. Denn jemand, der sich bewusst in die Haut ritzt, ist in der Regel emotional so „tot“, dass nur extremer Schmerz hilft, auch nur ansatzweise etwas zu spüren. Ähnlich wie unser Thema mit den Horrorfilmen von letzter Woche. Nur habe ich eine Vermutung. Egal, was sie im Äußeren verändert, es wird nicht die innere Leere füllen, um die es grundsätzlich geht. Daher neigen viele Menschen dazu, immer mehr im Äußeren zu verändern und hoffen weiter, dass es das eigentliche Thema löst.

Was ist die Lösung, sich wieder mehr selbst zu lieben? Damit eröffne ich interessanterweise mein zweites Buch „Re-Connect to Love and to Myself„. Nämlich mit einem Zitat des wundervollen Eckart Tolle. Er sagt:

„Wenn du die Berührung mit der inneren Stille verlierst, verlierst du den Kontakt mit dir selbst. Wenn du den Kontakt mit dir verlierst, verlierst du dich in der Welt.“

Und wie verbinde ich mich nun wieder mit meiner inneren Stille bzw. meiner Selbstliebe? Zwei Seiten weiter in meinem Buch gebe ich dir vier Ideen mit. Und eine davon lautet: „Den Willen einzugestehen, dass nur eine Person für all das, was du dein Leben nennst, verantwortlich ist.“

Sobald ich die volle Verantwortung für mein bisheriges Leben und all meine Entscheidungen übernehme, habe ich die Chance, mich so anzunehmen, wie ich bin. Denn so wie ich bin, ist das Ergebnis all meiner vergangenen Entscheidungen, richtig? Und wenn ich zur Erkenntnis komme, dass jede Entscheidung einzig und allein von mir getroffen wurde (oder ich zugelassen habe, dass andere über mich entscheiden), dann bin ich meinem Ziel für mehr Selbstliebe einen Schritt nähergekommen. Die Erkenntnis ist der erste Schritt zur Heilung. Das Erkennen, dass ich durch meine Handlungen in der Vergangenheit heute der bin, der ich bin. Und ich kann mich somit auf die gleiche Art verändern, wenn ich morgen fröhlicher, glücklicher oder geliebter sein möchte. Ich darf andere Entscheidungen treffen. Das bedeutet, dass ich anders über mich und die Welt um mich herum denken darf. Denn das Handeln folgt bekanntlicherweise dem Denken.

Sollte ich die Dame noch einmal treffen und sie eine Veränderung anstreben wollen, würde ich ihr den Tipp geben, nur einen Buchstaben dem Tattoo hinzuzufügen. Denn das Tattoo ist fast perfekt. Ich würde das englische Wort „I“ (Ich) hinzufügen. Dann würde daraus folgender Satz entstehen: „I Love Me.“

Wieder mal etwas zum Nachdenken für die Woche.

Sonnige Grüße aus Costa Rica und liebe dich bitte jeden Tag ein wenig mehr.