Wie Führungskräfte Rückschläge vermeiden

„Wenn alles funktioniert, kannst du nicht dazulernen.“ Matthias Reim

Wie wäre das Leben, wenn es nur aus Erfolgen bestehen würde? Meiner Meinung nach total langweilig. Finden Sie nicht? Natürlich haben wir alle Erfahrungen gemacht, auf die wir gerne verzichtet hätten. Nur haben diese auch dazu beigetragen, dass Sie der Mensch sind, der heute diese Zeilen liest. Witzigerweise kommen bei vielen Menschen immer wieder die gleichen Erfahrungen. Und sie verstehen nicht, was ihnen diese sagen wollen. „Ich stelle immer wieder die falschen Mitarbeiter ein“. Die Frage wäre bei solch einer Aussage, was denn bei allen Einstellungen gleich war? „Die Mitarbeiter waren alle unfähig“ könnte diese Führungskraft nun antworten. Mag sein. Ich würde sagen, die einzige Sache, die in allen Fehlbesetzungen definitiv gleich war, war die Führungskraft selbst.

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Was wäre, wenn die Lösung alle Herausforderungen gar nicht im außen liegt? Was wäre, wenn es niemals an den Mitarbeitern, dem Partner oder den Kindern liegen würde? Was wäre, wenn die Theorie, dass Ihr Außen (Familie, Kollegen, Nachbarn…) ein Spiegelbild Ihres Inneren ist? Tun wir mal für einen Moment so, als wäre dies die Wahrheit. Dann wäre doch alles, was Ihnen im Außen missfällt nur da, weil Sie im Inneren irgendetwas von sich wegschieben oder nicht zulassen. Das hat etwas mit Ihrem Selbst-bewusst-sein zu tun. Werden Sie sich selbst bewusst, was in Ihnen vorgeht.

„Mein Mitarbeiter macht nie, was ich sage“

Nehmen wir genau dieses Satz: „Mein Mitarbeiter macht nie, was ich sage“. Schauen Sie mal nach Innen und überlegen sich, wo in Ihrem Leben Sie selbst etwas nicht machen. Wo haben Sie sich etwas versprochen, was Sie nicht einhalten? Wollten Sie als junger Mensch viel reisen und nun sitzen Sie 12 Stunden im Büro und drehen sich im Kreis? War Ihr Wunsch eine tolle Familie und durch Ihre Liebe zur Arbeit haben Sie diese bereits vor Jahren verloren? Wo machen Sie etwas nicht, was Sie sich selbst versprochen haben? Denken Sie um zwei oder drei Ecken. Denn wenn Sie diese Sache lösen, werden Sie erstaunt sein, dass Ihr Mitarbeiter auf einmal zahm ist wie ein Lamm ist. Verrückt? Ja, ziemlich. Mein Tipp: Probieren Sie es aus. Denn mal ehrlich – den anderen Weg, den Mitarbeiter zu biegen und zu brechen, haben Sie bereits seit Monaten gemacht. Hat es den gewünschten Erfolg gebracht? Nein? Dann ist es laut Einstein an der Zeit, etwas anders zu machen.

„Verrückt ist, jeden Tag dasselbe zu tun und am Ende des Tages auf ein anderes Ergebnis zu hoffen.“ Albert Einstein

Nur durch die Erfahrung, die Ihnen nicht gefällt, lernen Sie doch dazu. Ohne diese, wüssten Sie gar nicht, was Sie wirklich wollen. Erst durch den Mangel wird Ihnen klar, was Sie nicht wollen und somit ist auch klar, was Sie wollen. Genau das Gegenteil. Und darauf fokussieren Sie sich ab jetzt. Auf das, was Sie wollen. Von innen heraus. Ändern Sie Dinge bei sich selbst, ändern sich Dinge in Ihrem außen.

Norman Gräter ist Keynotespeaker, Führungskräfte Coach und Spezialist für emotionales Präsentationstraining. Bei seiner Arbeit mit Führungskräften inspiriert er zu mehr Führung mit dem Menschen im Mittelpunkt. Der dreifache Europameister im öffentlichen Reden und Trainer des Jahres 2017 setzt sich gerne hohe Ziele.