Warum Sie als Führungskraft zuhören sollten

Behandle jeden so, wie du gerne behandelt werden möchtest und habe Ausdauer“ Nikolaj Coster-Waldau (Game of Thrones)

In meinem Gespräch mit Nikolaj Coster-Waldau teilte er diese Weisheit mit mir.

Den Satz “Behandle jeden so, wie du gerne behandelt werden möchtest“ sagte schon Jesus sinngemäß im Lukas Evangelium. Die gereimte negativ Variante davon ist uns auch bekannt „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Beide Varianten haben eine klare Aussage, die zu einem friedlichen Zusammenleben nötig ist. Nur was passiert im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern? Sollte eine Führungskraft den einen oder anderen Satz als Grundlage seiner Führungstätigkeit anwenden?

Jeder Mensch ist anders

Natürlich ist uns allen die tiefe Bedeutung der oben genannten Sätze klar. Es gibt sicher wenige Menschen, die etwas anderes sagen würden, wenn es um ein sinnvolles Verhalten miteinander geht. Im Bezug auf den Umgang mit Kunden und Mitarbeitern möchte ich den Satz dann doch leicht verändern. Denn, um dem Menschen hinter dem Kunden und Mitarbeiter auch gerecht zu werden, sollte der Satz lauten: Behandle andere so, wie sie gerne behandelt werden möchten. Am Ende des Tages interessiert sich der Kunde und auch der Mitarbeiter nämlich nur für Eines: Was bringt es mir. Wenn ich daher die Anderen behandle, wie ich behandelt werden möchte, würde das bedeuten, dass jeder Mensch gleich ist. Gleiche Erfahrungen, gleiche Interessen, gleiche Wünsche. Da dies jedoch nicht der Fall ist, sollten wir schauen, was der andere denn möchte. Genaues Zuhören und Nachfragen sind hierfür die Schlüssel.

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Hinhören vs. Zuhören

Als Kinder lernten wir sprechen. Was wir jedoch nie gelernt haben, ist Zuhören. Daher fällt diese vermeintlich einfache Sache vielen Menschen oft sehr schwer. Das liegt jedoch nicht am Desinteresse des Gegenübers, sondern an unserem Gehirn. Dies kann ein Vielfaches an Informationen verarbeiten. Egal, wie schnell ein Mensch spricht, unser Gehirn bei jeder Unterhaltung automatisch unterfordert und sucht sich daher nach kurzer Zeit andere Aufgaben. Das Nachdenken über den Einkaufszettel, das Checken von Facebook oder die Unterhaltung mit dem Nachbarn. Aus dem Zuhören wird ein Hinhören, da dem Gehirn schlichtweg langweilig ist. Was können Sie tun? Gestalten Sie Ihre Meetings und Gespräche abwechslungsreich. Nutzen Sie Ihre Stimmvielfallt, Körpersprache und div. Medien, um das Gehirn immer wieder mit etwas Neuem zu überraschen. Je monotoner die Informationsübermittlung, desto schneller hören wir nur noch hin. Und dann können wir dem anderen auch nicht das geben, was er oder sie möchte. Denn um das zu tun, hätten wir zuhören müssen.

Foto: Peabody Awards https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nikolaj_Coster-Waldau_2012_(cropped).jpg

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