Das muss eine Führungskraft können
„Mache eine Arbeit, die du liebst“ Sean Pertwee
In meinem Gespräch mit Schauspieler Sean Pertwee (u.a. Gotham) zum Thema „Was ist das Wichtigste, um erfolgreich im Leben zu sein“, teilte er diese Weisheit mit mir.
Viele Mitarbeiter wollen Führungskräfte sein oder werden. Sie sind fachlich hervorragend ausgebildet und qualifiziert. Ihr Beruf macht ihnen große Freude. Nur wenn es um die Führung von Menschen und nicht von Abläufen oder Projekten geht, hört es ganz schnell mit der Freude auf. Ich habe so den Eindruck, dass eine große Anzahl junger Nachwuchsführungskräfte gerne in diesem fachlichen Bereich bleiben möchte und die Personalverantwortung zähneknirschend im Tausch gegen mehr Gehalt und einen größeren Wagen in Kauf nehmen. Damit bewegen Sie sich leider in eine falsche Richtung. Denn zum einen macht ihnen die Arbeit nicht mehr so viel Freude und zum anderen werden sie dadurch eher zu einem Manager, als zu einer Führungskraft.
Alles beginnt bei Ihnen
Wenn Sie sich grundsätzlich vorstellen können, andere Menschen zu führen, sollten Sie mit dem allerwichtigsten dafür beginnen. Mit Ihrer persönlichen Führung. Wichtig dabei ist, Ihre Gedanken in klare Bahnen zu lenken und sich Ihrer Fähigkeiten bewusst zu sein, um dann Ihrem (Berufs-) Leben die richtige Richtung zu geben. Möchte ich wirklich die Fähigkeiten und Talente anderer Menschen erkennen, fordern und fördern, um damit gemeinsam am Unternehmenserfolg zu arbeiten? Oder möchten Sie lieber in Ihrem eigenen Fachbereich bleiben und die Kollegen jemanden überlassen, der auch Freude dabei hat?
Selbstbild und Fremdbild
Kennen Sie das Bild mit der Katze, die vor einem Spiegel sitzt und einen Löwen in der Spiegelung sieht? Diese eigene Selbstüberschätzung erkenne ich immer wieder in einigen jungen Führungskräften. Auch hier ist die Grundvoraussetzung für die persönliche Führung die Entwicklung eines positiven Selbstbildes. Sie dürfen sich gerne erfolgreich, groß und allwissend sehen. Nur sobald dieses Bild in Arroganz und Überheblichkeit abdriftet, gehen Sie in eine falsche Richtung. Ein gesundes Selbstbild befähigt Sie dazu, auch Verantwortung für Ihre Entscheidungen zu übernehmen. Denn Sie sind sich klar bewusst, was Sie können und was Sie noch lernen dürfen.
Quo vadis?
Nun könnten Sie sich die Frage stellen, wie Sie dorthin kommen. Gibt es eine bestimmte Vorbildung, Voraussetzung, Erziehung oder sonstiges, um persönliche Führung zu lernen? Die Antwort ist klar und unmissverständlich. NEIN. Grundsätzlich kann jeder führen. Unabhängig von Alter, Intellekt oder Entwicklungsstand. Es sind keine Vorbildungen, Erfahrungen oder eine spezielle Persönlichkeit dazu nötig. Sie müssen nur den Willen haben, den Anderen mit all seinen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen an den für ihn und das Unternehmen sinnvollsten Platz zu setzen. Nicht aus allen Sachbearbeitern können Sie gute Verkäufer machen. „Sie können aus einem Schwein kein Rennpferd machen. Sie verwirren nur das Schwein“ hat einmal mein Rednerkollege Christian Bischoff gesagt.
Sei du selbst
Jede Ihrer Handlungen, die Sie zielgerichtet und mit Selbstvertrauen durchführen oder die der Erfüllung Ihrer eigenen persönlichen Bedürfnisse dient, ist Ausdruck Ihrer ganz persönlichen Führung. Daher gibt es in Österreich auch Bergführer und nicht Berg Manager. Wir brauchen vor dem Aufstieg niemanden, der uns anhand einer Karte zeigt, welches der beste Weg sein könnte. Wir möchten jemanden, der Voraus geht, der uns den für den Moment besten Weg zeigt und dies aus voller Überzeugung tut. Und zwar an der Spitze und nicht aus dem warmen Büro im Tal. Sie sind als Führungskraft ein Vorbild, kein Vorwort. Was Sie vorne machen, hat eine Auswirkung auf die ganze Gruppe hinter Ihnen.
Richtig oder falsch?
Entscheidend ist, dass Sie für sich wissen, was richtig und produktiv für Sie und Ihren Bereich ist. Lassen Sie sich von keinen Hindernissen oder Meinungen anderer abbringen. Persönliche Führung ist Ausdruck des Vertrauens in sich selbst. Ebenso gehört Ihre Fähigkeiten dazu, eine Funktion auszuführen, von der auch andere profitieren können. Dies nutzen nur leider die wenigsten für sich aus. Zu lange wurden wir darauf getrimmt, nach Fehlern zu suchen. In der Schule gab es keine Noten für 40 richtige Worte, sondern für fünf Falsche. Finden Sie die Stärken Ihrer Mitarbeiter, nicht deren Fehler.
Fazit
Was möchten Sie wirklich haben? Sind Sie bereit, sich selbst zu führen, eine klare Meinung zu haben, Ihre Stärken und Schwächen zu kennen und offen damit umzugehen? Wenn Sie dazu bereit sind, dann erst sollten Sie andere Menschen anleiten und führen wollen. Entscheiden Sie sich. Wer sich nie entscheidet, entscheidet sich auch. Nur durch den Mut, eine richtige oder auch lehrreiche Entscheidung zu treffen, kommen Sie aus Ihrer Komfort Zone heraus und können für sich selbst und für andere wachsen.
Foto: Heroes & Villains
Über den Autor:
„Wenn Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Leidenschaft nutzen, um gemeinsam am Unternehmenserfolg zu arbeiten, werden Kunden zu Fans und Ihr Umsatz explodiert.“ Norman Gräter
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