Um dem Ansatz MMFI (Make Me Feel Important – Sorge dafür, dass ich gesehen werde) ein praktisches Beispiel zu geben, fiel mir Anfang der Woche ein Instagram Post von der Sängerin Alicia Keys auf, die ich im vergangenen Jahr in Mannheim treffen durfte. Sie war mit ihrem Sohn Genesis bei einem der sechs Taylor Swift Konzerte im SoFi Stadion in Los Angeles. An diesen sechs Terminen hat die Sängerin Taylor Swift sage und schreibe eine halbe Million Menschen musikalisch bespielt. Zurück zu Alicia. Eines ihrer Instagram Videos zeigt, wie Genesis vor einigen Jahren auf dem Schoss seines Vaters bei einer Preisverleihung sitzt und Taylor Swift, die zwei Plätze weiter sitzt, zuwinkt. Und sie winkt zu Genesis zurück. Daraus entstand wohl eine schöne Freundschaft. Denn auf dem Rückweg vom Konzert überreicht Alicia ihrem Sohn im Auto einen Umschlag von Taylor. Es ist eine handgeschriebene Karte, die sie ihm daraufhin vorliest.
„Gen, hallo mein Freund!! Ich habe mich riesig gefreut, als ich gehört habe, dass du heute zum Konzert kommst!! Ich hoffe, du hast bei der Show ganz viel Spaß. Ich werde dir zuwinken. In Liebe. Taylor“ Die Karte trägt ihren Namensschriftzug und darunter steht ihre Berufsbezeichnung „Songwriter und Katzenliebhaberin“.
Ist das nicht ein grandioses Beispiel, jemand anderen wertzuschätzen? Vielleicht denkst du jetzt „Norman, das ist der Sohn von Alicia Keys. Klar, dass sie da ne Karte schreibt.“ Findest du? Ok, wenn du das meinst, ein weiteres Beispiel. Am Dienstag tauchte folgende Meldung bei mir auf. „Taylor Swift schenkt jedem der 50 Truckfahrer ihrer aktuellen Amerika Tour einen Bonus Scheck über jeweils 100.000 US-Dollar. Dazu gab es ebenso eine handgeschriebene Karte von ihr. „John, danke für deine großartige Arbeit auf diesem Abschnitt meiner Eras Tour!! Dein mehr als verdienter Bonus sind 100.000 US-Dollar. In Liebe. Taylor.“
Insgesamt verteilt die Sängerin in diesem Rahmen ca. 55 Millionen US-Dollar als Zusatzbonus an ihre Tänzer, Techniker und Mitarbeiter der Tour. Make Me Feel Important. Was für ein großartiger Beweis, wie auch Menschen mit einem großen Vermögen es schaffen, anderen das Gefühl zu geben, wichtig zu sein und sie nicht nur als billige und willige Arbeitskräfte zu sehen. Anke und ich werden uns die Tour nächstes Jahr in Hamburg anschauen und berichten, ob wir uns als Zuschauer auch gesehen gefühlt haben. Nun zu dir – was kannst du heute tun, um einem anderen Menschen das Gefühl zu geben, gesehen zu werden? Ein Lächeln? Ein ehrliches „schön, dass es dich gibt“? Eine handgeschriebene Karte? Ein Kompliment? Such dir etwas aus und verteil davon so viel du kannst. Nicht, weil ich dich drum bitte, sondern weil du es selbst willst.
In diesem Sinne liebe Grüße aus Cherbourg von der Mein Schiff 1. Hab eine wundervolle Woche mit ganz vielen MMFI-Momenten, die du kreierst.