„Aber der andere hat angefangen und XY zu mir gesagt“, höre ich aus dem Mund eines meiner Jungs, nachdem es nachmittags kurzzeitig Ärger auf dem Pausenhof zwischen den Kindern gab.

Tja, was ist da ein guter Tipp? Mir fällt spontan mein Mentor Wayne Dyer ein. Er hatte dazu eine klare Meinung: „Was du über mich denkst, ist ok.“ Wie andere Menschen über dich denken oder wie sie dich sehen, hat nichts mit dir zu tun. Es ist einzig und allein deren Meinung. Und in dem Moment, indem du dich darüber aufregst, ist das, was du wirklich sagst: „Was du über mich denkst, ist viel wichtiger als das, was ich über mich selbst denke. Darum bin ich traurig/wütend/enttäuscht.“ Damit übergibst du dem anderen direkt die ganze Macht über dich und deine Laune.

Besonders Kinder haben oft Angst, dass, wenn Freunde sie nicht mögen, mit ihnen etwas nicht stimmt. Auch hier – es ist nur deren Meinung. Und sobald ich ihre über meine Meinung stelle, habe ich direkt verloren. Das bringt uns zu einer spannenden Frage: Was denkst du über dich selbst?

Weißt du, dass du ein großartiger Mensch bist? Ja, es kann sein, dass möglicherweise dein Verhalten unangemessen war. Und es hat rein gar nichts mit dir als Mensch zu tun. Pass bitte auch bei dir selbst auf, wenn du jemandem „die Meinung sagst“. Denn deine Aussage darf immer auf das Verhalten und nicht auf das „Sein“ des Menschen bezogen sein. Nur allzu oft schießen wir jedoch gegen den Menschen. „Du bist unmöglich. Das macht man doch nicht. Schau, was die anderen jetzt sagen.“ Und schon haben wir die Hauptsangst des Menschen maximal getriggert. Die Angst, nicht (gut) genug zu sein, wobei doch nur das Verhalten in dieser Situation wenig zielführend war. Sende „Ich“-Botschaften. „Mir ist aufgefallen, dass dein Verhalten in dieser Situation aus meiner Sicht unangebracht war. Ich weiß, dass du ein toller Mensch bist. Und in dieser Situation ging wohl der Gaul mit dir durch. Wie kannst du dich beim nächsten Mal anders verhalten, sobald so etwas wieder passiert?“

Ganz vielen Menschen ist auch wichtig, wie sie gesehen werden und wie sie dastehen. Waynes Tipp war damals: Komme von Erscheinungen (wie du von anderen gesehen werden möchtest) hin zu Qualitäten. Frage dich, was die Qualität deines Lebens ist, statt immer zu schauen, ob du jedem und allen gefällst. Natürlich gefällt es mir auch, wenn die Menschen nach meinem Vortrag begeistert klatschen. Nur ich brauche es nicht. Das ist der Unterschied.

Das entscheidet für mich persönlich ist, mit welcher Einstellung ich an die Sache rangegangen bin. Habe ich alles gegeben, was ich in diesem Moment, an diesem Tag, an diesem Ort, mit diesem Geist und Körper habe geben können? Wenn ich das weiß, bin ich zufrieden. Denn wenn ich das gemacht habe, hätte ich doch gar nichts „mehr“ machen können. Und ob das dann am Ende des Tages allen gefallen hat, kann ich nicht beeinflussen.

Nur solange du abhängig von anderen und deren Meinung bist, ist das eine ganz ungesunde Verknüpfung. Anstatt der Meinung der anderen zu folgen und daraus deine Kraft zu ziehen, schau doch lieber, dass du zuversichtlich und mutig deinen Weg weitergehst. Jeden Tag Schritt für Schritt weiter in die für dich richtige Richtung. Hin zu mehr Selbstliebe. Da gibt es übrigens ein super Buch, welches ich dir empfehle. 

Je mehr du dadurch deine innere Selbstliebe aufbaust, desto mehr ist dir im Grunde auch egal, was andere über dich sagen. Die meisten plappern sowieso nur irgendetwas Gehörtes nach und nehmen sich nicht die Zeit, sich ein eigenes und ehrliches Bild von dir zu machen, indem sie mit dir sprechen und dich kennenlernen. Daher halte dich an das Lied „Lasse reden“ von der Band „Die Ärzte“.

Lass die Leute reden und hör ihnen nicht zu.

Die meisten Leute haben ja nichts Besseres zu tun.

Lass die Leute reden bei Tag und auch bei Nacht.

Lass die Leute reden, das haben die immer schon gemacht.