Gestern habe ich Sie gebeten, einmal nach den Helden Ihrer Jugend zu schauen. Wer war das, was hat sie ausgemacht und welche Verhaltensweisen erkennen Sie davon in Ihrem eigenen Leben? Wenn es da etwas gibt, haben Sie deren Rollen-Struktur übernommen. Ist eine Struktur erst einmal bei uns „installiert“, wenden wir sie auf alle Lebensbereiche an.
Der Autopilot in uns
Unser Unterbewusstsein hat auch keine Kontrollfunktion für vermeintlich weniger gute Strategien. Schauen Sie hierzu einmal auf Ihre eigene Strategie zum Erlernen einer Sprache. Manche Menschen haben hierfür verschiedene Strategien. In Deutsch lernen sie z.B. auditiv (sie sagen sich selbst die Worte im Geiste vor), jedoch in Englisch haben sie eine visuelle Merkstrategie (sie merken sich zum Beispiel den Gegenstand und das englische Wort ist in großen Buchstaben darübergeschrieben). Nun wäre die visuelle Strategie auch für Deutsch weit sinnvoller, als die Auditive. Jedoch kommt von „intern“ kein Hinweis, dass diese doch der auditiven Strategie in Deutsch vorzuziehen wäre. Diese gefühlt einfache Verknüpfung bekommt unser Gehirn nicht hin.
Veränderung ist möglich
Wie erschaffen Sie sich nun eine andere oder neue Strategie? Sie können klassisch Ihr Verhalten verändern. Jedoch starten Sie dabei an der falschen Stelle, die auch wenig dauerhaften Erfolg haben wird. Ihre Ursprungsstrategie holt Sie bei diesem Herangehen immer wieder ein.
Um auf Dauer etwas zu verändern, dürfen Sie sich entscheiden. Was und wer wollen Sie wirklich sein? Schauen wir uns dazu die neurologischen Ebenen nach Robert Dilts an. Diese Ebenen werden auch gerne die „Pyramide der Motivation“ genannt.
Zugehörigkeit / Vision
Identität
Eigenschaften
Fähigkeiten
Verhalten
Umwelt
Diese Ebenen funktionieren nach dem top down Prinzip. Von oben nach unten. Veränderung kommt von oben nach unten, nicht anders herum. Daher funktionieren die meisten Diäten nicht, da die Person in der Regel das Verhalten und ggf. noch die Fähigkeiten verändert. Anfangen sollten wir jedoch ganz oben.
Die oberste Ebene „Zugehörigkeit / Vision“ sagt aus, was oder wem Sie sich zugehörig fühlen. Dem Universum, dem lieben Gott, Europa, Deutschland… von was sind Sie ein Teil und was ist ihre große Vision für Ihr Leben? Wichtig ist hierbei Ihre positive Formulierung. Anstatt abzunehmen, möchten Sie doch schlank sein. Statt etwas zu suchen, möchten Sie es finden.
Danach kommt Ihre „Identität„. Diese besagt, was Sie nach „Ich bin“ antworten. Meine Antwort lautet: „Ich bin Keynotespeaker“.
Im Punkt „Eigenschaften“ kommt dann zutage, was Sie selbst denken, dass die Eigenschaften eines guten Keynotespeakers sind. Was sind dessen Werte und Glaubenssätze?
Weiter geht es mit den „Fähigkeiten„. Welche Fähigkeiten muss ein guter Keynotespeaker mitbringen?
Wie ist der „Verhalten“ eines Keynotespeakers?
Und wie sieht die „Umwelt“ einen Keynotespeaker an. Ist dieser angesehen oder eher nicht, mag man ihn oder eher nicht.
Das Leben der Anderen
Sie leben in der Regel die Identität Ihrer Jugendhelden oder anderen Menschen, die in Ihrer Erziehung eine große Rolle gespielt haben. Was man Ihnen beigebracht hat oder was Sie sich von anderen abgeschaut haben, wurde Ihre eigene Wahrheit und Realität. Irgendwann in Ihrem Leben fühlen Sie sich unwohl in Ihrer „Rolle“ und wissen erst nicht, was dahintersteckt. Sie möchten ausbrechen, etwas anders machen oder jemand anders sein. Dabei verändern Sie im besten Fall Ihre Fähigkeiten und Ihr Verhalten. Oder Sie schieben jegliche Schuld auf Ihre Umwelt, dass die sich verändern soll (viel Erfolg dabei). Schauen Sie einfach einmal auf Ihr Umfeld aus Ihrer Kindheit und Jugendzeit und überprüfen, welche Charaktere, Leben und Vorbilder Sie heute selbst noch leben, indem Sie diese einfach kopiert haben.
Wer möchtest du sein?
Die einzige Chance auf eine dauerhafte Veränderung beginnt damit, sich zu überlegen, welche Identität Sie, ja SIE selbst haben möchten. Schreiben Sie es auf. Danach schreiben Sie auf, was Sie denken würden, wenn Sie solch eine Identität hätten. Weiter geht es mit den nötigen Eigenschaften, Ihren Fähigkeiten, Ihrem Verhalten und Ihrer Umwelt. Erschaffen Sie sich von Grund auf eine neue Identität. So wie Sie diese gerne haben möchte. Dann fallen Ihnen auch alle Verhaltensanpassungen viel leichter. Ganz wichtig – Durchhalten. Wenn Sie auf dem Papier eine neue „Identität“ kreiert haben, dürfen Sie diese Punkte in Ihr Leben übernehmen. Dauerhaftes Tun bringt den Erfolg. Es bedarf mindestens 21 – 30 Tage, damit es für Sie zu einer Gewohnheit wird. Damit es automatisch läuft, bleiben Sie mindestens 60 Tage am Ball. Nur so ist Veränderung möglich.
Der nächste Schritt
Wenn Sie dieses Wissen gerne in Ihre Führungsaufgaben einbauen möchten, kommen Sie zu meinem nächsten Seminar „Vom Managen zum Führen“. Denn sobald Sie sich etwas besser kennen, können Sie auch Andere viel einfacher und effektiver führen. Weitere Informationen hier.
Über mich:
Norman Gräter ist Keynotespeaker, Mentor und Erfolgsbuch Autor des Buches „Zielerreichung für High Potentials – Mit der AnkeR™ Methode zu mehr Selbstbewusstsein, Motivation & Erfolg“. Sein kurzweiliger und unterhaltsamer Stil hat dem 5 Sterne Redner und dreifachen Europameister im öffentlichen Reden den Titel „Trainer des Jahres 2017“ von der Europäischen Trainerallianz eingebracht. Zudem arbeitet, trifft und spricht er regelmäßig mit Ikonen wie Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, Judith Williams oder Michelle Obama und befragt sie nach ihrem persönlichen Erfolgsgeheimnis. Heute vertrauen renommierte Firmen wie PayPal, Bosch, Viessmann, die Deutsche Bahn und Daimler auf sein Wissen. Weitere Informationen und die kostenfreien Extras zum Buch unter www.norman-graeter.com